Stunde der Flut

Menlo Beach, ein paar bescheidene Hütten zwischen holprigen Schotterpisten und struppigen Eukalyptusbäumen, Asbest in den Wänden, Meersalz in der Luft. Charlie Deravin ist vom Dienst bei der Kriminalpolizei suspendiert, tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten. Bei seinen einsamen Strandspaziergängen drehen sich Charlies Gedanken stets um den gleichen alten Fall: den seiner Mutter. Verschwunden, vor zwanzig Jahren. Der Hauptverdächtige: sein Vater.

Damals freigesprochen, halten sich die Gerüchte hartnäckig, doch Charlie will nicht an die Schuld seines alternden Vaters glauben. Die nagende Ungewissheit treibt Charlie wieder zurück in die kalten Ermittlungen – und in die Abgründe seiner eigenen Familie.

Wie immer bei Disher hat man einen sprachlich überzeugenden Krimi, der dieses Mal die Geschichte der Polizistenfamilie Deravin erzählt. Die Faszination des Werkes geht von der gelungen Mischung aus Familienroman und Krimi aus, in der Disher die alten und neuen Ereignisse zu einem unglaublich dichten und glaubwürdigen Lesevergnügen macht.

Empfohlen von Thomas Coenen

Stunde der Flut – Garry Disher, übersetzt von Peter Torberg
Gebunden 24,- € – Unionsverlag