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Märtyrer
Cyrus Shams, 29, ist kein Meister des täglichen Lebens. Er schreibt umwerfend gute Gedichte und nimmt zu viele Drogen. Seit er denken kann, ringt er mit den großen Sinnfragen, mit seiner sexuellen Identität und seiner Vergangenheit. Er war noch ein Baby, als das Flugzeug abgeschossen wurde, mit dem seine Mutter auf dem Weg aus Teheran in die Freiheit war. Ein tragischer Irrtum, ein sinnloser Tod, der ihn bis heute verfolgt. Cyrus sucht nach dem Sinn seiner Existenz und ist fasziniert von Märtyrern. Wie wäre es, sich einer Sache so zu verschreiben wie Jeanne d’Arc oder Bobby Sands? Und wer war seine Mutter eigentlich, wohin sollte ihre Reise führen? Cyrus, ausnahmsweise nüchtern und eventuell verliebt, begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, die ihn zu den Fragen der Zukunft führt.
Kaveh Akbars faszinierender, von Presse und prominenten Leserinnen und Lesern gefeierter Debütroman führt vom Iran der 1980er-Jahre bis in die heutigen USA und ist eine Hymne auf all das, was uns bei der Suche nach Sinn und Bedeutung im Leben helfen kann: auf die Kunst, den Glauben an uns selbst, auf Liebe, Freundschaft und Mitmenschlichkeit. Nominiert für den National Book Award 2024.
Ein sehr spannender Roman, der mich in seinen Bann gezogen hat. Das Buch ist aus mehreren Perspektiven und Zeitsträngen erzählt und enthält zwischendrin immer wieder Traumpassagen, die besonders interessant und gut ausgearbeitet sind. Der Protagonist hat mich besonders dadurch überzeugt, dass er mir trotz seiner Fehler und seiner Dickköpfigkeit sympathisch war und ich mit ihm auf seiner Reise zu sich selbst mitgefiebert habe. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven erhält der Roman auch eine politische Dimension und man erfährt viel über den Iran-Irak Krieg und dessen Auswirkungen, die bis heute bestehen. Ein vielschichtiger Roman, der einem lange im Kopf bleibt und der sprachlich sehr schön übersetzt ist.
Empfohlen von Alisa Rohse
Märtyrer – Kaveh Akbar, übersetzt von Stefanie Jacobs
Gebunden 25,- € – Rowohlt Verlag